Reid

Reid
Reid
 
[riːd],
 
 1) Thomas, schottischer Philosoph, * Strachan (Grampian Region) 26. 4. 1710, ✝ Glasgow 7. 10. 1796; 1751 Professor in Aberdeen, ab 1764 in Glasgow. Begründer der Schottischen Schule und der Philosophie des Commonsense. Seine »Ideenlehre« entwickelte er in Auseinandersetzung mit J. Locke und D. Hume. Dabei übernahm er erkenntnistheoretische Elemente der zeitgenössischen Methodologie empirischer Wissenschaften, v. a. I. Newtons, die er in die Form einer Theorie induktiver Methoden auf der Grundlage einer theoriefreien Beschreibung psychischer Phänomene zu bringen versuchte. Gegen die herkömmliche Abbildtheorie und die skeptische Wende in der Erkenntnistheorie wies Reid auf den sprachlich vermittelten Charakter des Wissens, v. a. die in der Sprache semantisch repräsentierte Sicherheit eines alltäglichen Handlungs- und Orientierungswissens (Commonsense) hin. Mit Reid nahm der klassische Empirismus eine sprachphilosophisch bestimmte, an einer Theorie induktiver Argumente orientierte Wendung.
 
Werke: An inquiry into the human mind on the principles of common sense (1764; deutsch Untersuchung über den menschlichen Geist, nach den Grundsätzen des gemeinen Menschenverstandes); Essays on the intellectual powers of man (1785); Essays on the active powers of man (1788).
 
Ausgaben: Works, herausgegeben von W. Hamilton, 2 Bände (1846-63); Philosophical works, herausgegeben von demselben, 2 Bände (81895, Nachdruck 1983 in 1 Band); Philosophical orations, herausgegeben von W. R. Humphries (1937).
 
 
K. Lehrer: T. R. (Neuausg. London 1991).
 
 2) V. S. (Victor Stafford) oder Vic, jamaikanischer Schriftsteller, * Kingston 1. 5. 1913, ✝ 25. 8. 1987. In seinen Werken suchte er der kolonialen Sicht ein Geschichts- und Kulturbild aus jamaikanischer Perspektive entgegenzusetzen. Dabei bediente er sich mündlicher, aus Afrika stammender Erzählformen sowie des jamaikanischen Englisch der ländlichen Bevölkerung, z. B. in seinem Roman »New day« (1949). Auch seine Romane für Jugendliche greifen Themen aus der jamaikanischen Geschichte auf und entwerfen Identifikationsmodelle.
 
Weitere Werke: Jugendbücher: Sixty-five (1960); The young warriors (1967); Nanny-town (1983).
 
Romane: The leopard (1958); The Jamaicans (1976).

Universal-Lexikon. 2012.

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